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Einleitung

Am 10. März 1910 starb der Wiener Fin de siècle-Bürgermeister Karl Lueger. Seine kommunalpolitischen Initiativen wirken bis heute nach; seine Persönlichkeit ist umstritten wie die kaum eines anderen Stadtoberhaupts. Aus Anlass des 100. Todestages gibt die Wienbibliothek im Rahmen einer virtuellen Ausstellung exemplarischen Einblick in ihre reichhaltigen Bestände zu Lueger und präsentiert Materialien zu Politik und Verwaltung der 2 Millionen-Metropole jener Zeit.

Allein der handschriftliche Nachlass Luegers in der Wienbibliothek umfasst 255 einzeln erfasste Inventarnummern und sieben vorgeordnete Archivboxen, darunter Schulhefte, Zeugnisse, Fotos, berufliche und private Korrespondenzen, Huldigungsgedichte wie Schmähbriefe, Notizzettel, Redekonzepte, Visitenkarten, Korrespondenzschreiben anlässlich seines Ablebens, Reisedokumente und kommunalpolitische Manuskripte ebenso wie Pressestimmen und offizielle Schreiben.

In der Druckschriftensammlung werden über 500 Bücher aus der Bibliothek Luegers verwahrt, vor allem zahlreiche philosophische, juridische und literarische Werke. Zahlreich sind auch die thematischen Konvolute von Zeitungsausschnitten, etwa zum 60. Geburtstag oder zum Tod des Bürgermeisters, aber auch zum Thema Antisemitismus sowie zum 1926 errichteten Lueger-Denkmal. Komplettiert werden diese Bestände durch Lueger gewidmete Musikdrucke und -handschriften, politische Plakate sowie zahlreiche Pressestimmen im Tagblatt-Archiv.

Auch das Wien Museum verwahrt einen Teil des Lueger-Nachlasses; dazu gehören vor allem Fotos, Porträts, seine Büroausstattung, Spazierstöcke sowie unzählige Grabschleifen.

Die virtuelle Ausstellung ist in fünf Themenbereiche gegliedert, die jeweils neben einem einleitenden Text aus mehreren Bildergalerien bestehen.

 

Bei den Objekten benutzte Abkürzungen:
WBR Wienbibliothek im Rathaus
DS Druckschriftensammlung
HS Handschriftensammlung
MS Musiksammlung
PS Plakatsammlung

Kurator: Christian Mertens
Technische Umsetzung: Anita Eichinger
Reproduktionen: Erwin Tiller, Florin Mittermayr
Öffentlichkeitsarbeit: Nina Linke

Mit Dank an die Mitarbeiter/innen der MA 9 und Robert Winkelhofer